Die GENERATION 50+ im Mittelburgenland

Am 14. April 2016 sind 60 Teilnehmer aufgebrochen, um zwei alteingesessene Firmen im Bezirk Oberwart kennen zu lernen. Am Vormittag wurde die Blaudruckerei Kóo in Steinberg-Dörfl mit einer interessanten Führung erforscht. Hier haben wir erfahren, dass es früher unzählige „Blaudruckereien“ im Burgenland gegeben hat, weil das Verfahren seit dem 13. Jahrhundert angewendet wird und die Stoffe sehr „alltagstauglich“ waren. Einen Boom erlebte der Blaudruck im 17.und 18. Jahrhundert, wobei die Bezeichnung „Druck“ nicht ganz korrekt ist, weil genaugenommen blau gefärbt wird. Mit alten Holzmodeln wird Papp auf den Stoff aufgetragen und nach dem Färben wieder sehr aufwendig ausgewaschen, sodass das weiße Muster auf blauem Grund entsteht.
Heute ist die Blaudruckerei Kóo die einzige noch existierende Firma im Burgenland und besteht seit dem Jahr 1921. Nachdem wir uns genau informiert haben sind wir natürlich im Shop mit vielen wunderschönen Produkten für unsere Haushalte fündig geworden. Weil noch ein wenig Zeit war, gab’s dann einen Einkaufsstopp bei der Firma Thurner, wo sofort Kaffee und Verkostung hergerichtet wurde und die diversen Beugel und Strudel ihre Abnehmer gefunden haben.
Nach einer Besichtigung der romanischen Bergkirche in Stoob, die bemerkenswerterweise ohne Kirchturm gebaut ist, und einem guten Mittagessen, haben wir mit dem Keramikmeister Hoffmann das sehr schön angelegte Töpfermuseum besichtigt und ihm dann bei einer Vorführung in seinem Töpferstadl zugesehen. Er hat in Windeseile einen „Plutzer“, einen Krug und eine Guglhupfform hergestellt und uns dabei noch mit viel Information über dieses Handwerk versorgt, für das Stoob seit dem 17. Jahrhundert, auch aufgrund des Materialvorkommens, der Mittelpunkt ist.
Den Abschluß gab es beim Heurigen in St. Georgen, wo der Obfrau mit Gesang, einer liebevollen Rede von Elisabeth Brand und ganz besonderen Geschenken zum 70. Geburtstag gratuliert wurde.
Wir haben an diesem Tag viele Dinge erfahren, die uns gar nicht bewusst waren, und werden den Ausflug daher sicher noch öfter erwähnen.