Anrainer in Neustift verunsichert und verärgert

Neubau von 8 Wohnungen mitten unter Einfamilien- und Bauernhäusern auf 929 m2 Grund in Pottendorf – Neustift 2, Sackgasse.

Liebe Bürger/innen der Marktgemeinde Pottendorf!
Ich – Marianne Schmitner – möchte Ihnen in Vertretung sämtlicher betroffenen Anrainer unsere Situation in der Sackgasse Neustift schildern – eine Situation, die jeden von uns treffen kann.
Seit einem halben Jahr kämpfen wir Anrainer gegen ein Bauprojekt von 8 Wohnungen mitten unter Einfamilien- und Bauernhäusern. Der Baugrund Neustift 2 hat 929 m2 und ist ein Schlauch mit großteils nur ca. 13 Meter Breite.
Mit einer Überrumpelungstaktik hat die Gemeinde die Anrainer zur 1. Bauverhandlung am 6. Mai 2014 eingeladen. Uns wurden nur 3 Werktage Zeit gegeben, um Rechtsauskunft und Planeinsicht einzuholen. Trotzdem gelang es uns, in dieser kurzen Zeit viele berechtigte Einwände einzuholen und schriftlich einzureichen. Das waren u.a. Ortsbildgestaltung, Verbauungsdichte, Zufahrt-, Parkplatz-, Lärm-, Abgas-, Geruchs- Grundwasser- und Brandschutzprobleme etc.
Baumeister und Gemeindevertretung zeigten sich bei der Bauverhandlung sehr überrascht, dass wir Anrainer mit dem Wohnblock von 8 Wohnungen nicht einverstanden waren. Wir erhofften uns, aufgrund der vielen berechtigten schriftlichen Einwände, auch auf ein Verständnis der Gemeinde.

 

Doch leider:
Anstelle unsere Einwände schriftlich zu beantworten, bekamen wir für den 9. September 2014 die 2. Ladung. Diesmal hatten wir 7 Werktage zur Verfügung. Die Änderung war, dass der Baumeister das geteilte Grundstück auf zwei seiner Firmennamen überschrieb. Allerdings mit dem Formalfehler, dass am 1. Tag nach der Ladungseinladung nur der erste ursprüngliche Plan – lautend auf nur einen Bauwerber – auf der Gemeinde zur Einsicht auflag. Der Inhalt der Planung von insgesamt 8 Wohnungen (auf 2 Parzellen zu je 4) blieb gleich. Wir hatten uns natürlich besser informiert und unsere schriftlichen Einwände – vor allem Grundwasser, Niederschlagswasserentsorgung, Brandschutz, Fluchtwege, Parkplätze etc. – waren fundiert. Das Baugrundstück steht bei starkem Regen zu 30 % unter Wasser.
Aufgrund der triftigen Einwände zog der Baumeister sein Einreichobjekt zwar zurück, aber auf die Frage von Herrn VizeBgm. Kitzinger – wann mit der nächsten Planeinreichung gerechnet werden kann – kam die sofortige Antwort des Baumeisters – in ca. 3 Wochen.
Wir Anrainer haben am 9. September einen kleinen Teilerfolg erreicht, aber wir warten täglich auf die nächste Ladung.
Da im November die Straße von Neustift und auch unsere Sackgasse saniert wird, kommt es für die Bewohner zu zusätzlichen Problemen. Es sind Sickerschächte fürs Entsorgen des Regen/Oberflächenwassers vorgesehen. Das Grundwasser ist in Neustift an der Nullgrenze, wegen der Schlossteichnähe und der Bebauung des anschließenden Eisteichs. Nach Meinung namhafter Experten würden Sickerschächte die prekäre Wassersituation nicht verbessern, nur ein Regenwasserkanal könnte eine Entlastung des Grundwassers bringen. Außerdem ist im Gegensatz zur Meinung der Anrainer lt. Gemeinde eine Lösung des Parkplatzproblems nicht nötig.
Sollte aber der Neubau des Wohnblocks mit 8 Wohnungen genehmigt werden, haben die Bewohner von Neustift Sackgasse mit mindestens zusätzlich 20-30 Autos zu rechnen, das ist ein zusätzlicher Parkplatzbedarf von der Länge eines Fussballfeldes, von den anderen Problemen wie der Lärm- und Abgasbelastung abgesehen.

Liebe Bürger/innen der Marktgemeinde, im Namen aller Anrainer möchte ich mich bedanken, dass ich unser Problem – das uns alle sehr belastet – aufzeigen durfte.
Marianne Schmitner