Auf den Spuren von König Ottokar

Am 6.4.2017 machten sich 50 Personen auf, um auf den „Spuren von König Ottokar“ zu wandeln.

Zuerst ging es in die Stadt Marchegg, die im Jahr 1260 von König Premysl Ottokar II. von Böhmen als Grenze zu Ungarn erbaut worden war. Hier haben wir die Gruppe geteilt und ein Teil besuchte das Naturschutzgebiet Untere Marchauen, das gleichzeitig das WWF Naturreservat Marchegg des World Wide Fund for Nature ist. Eine sehr engagierte Führerin erzählte spannend über das Leben der Weißstörche, die hier auf den Bäumen ihre Horste bauen. Circa 50 Störche sind bereits wieder in diesem Gebiet angekommen und wir konnten sie ausgiebig beim Horstbau beobachten, obwohl ein sehr stürmischer Wind den Aufenthalt im Freien nicht gerade erfreulich machte.

Die zweite Gruppe hat im Schloss Marchegg von einer geschichtlich versierten Führerin viel aus dem Leben König Ottokars erfahren. Dass er als 20jähriger die ca. 50jährige Margarete von Österreich (oder Babenberg) geheiratet hat, sich mit 29 scheiden ließ, um die ca.18jährige Kunigunde von Halitsch – eine Einkelin des ungarischen Königs – zu ehelichen, mit der er wahrscheinlich 6 Kinder hatte. Dass er etliche Städtegründungen, wie u.a.. Bruck an der Mur und Leoben vorgenommen hat. Dass er dann mit 46 Jahren bei Dürnkrut und Jedenspeigen in der Schlacht gefallen ist und 30 Wochen in der Minoritenkirche in Wien aufgebahrt wurde, bevor er 1279 in der Krypta des Znaimer Minoritenklosters beigesetzt wurde, um erst 1297 nach Prag überführt zu werden.

Nach dem Austausch der beiden Gruppen ging es zum verdienten und guten Mittagessen, um danach die Fahrt nach Hainburg fortzusetzen. Hier sind 2 Reiseleiter in mittelalterlicher Kleidung zugestiegen und haben bei einer Rundfahrt viel über die Stadt erzählt, uns dann auf den Braunsberg gelotst, wo wir zwar eine tolle Aussicht hatten, aber der Sturm unerträglich kalt über uns hereinbrach. Beim anschließenden gemütlichen Spaziergang gab es nicht nur die 2,5 km lange Stadtmauer mit den 3 Toren und 15 Türmen aus dem 13. Jahrhundert, sondern auch die ehemalige Zigarettenfabrik (die 2011 geschlossen wurde) , die Burganlage am Schlossberg – in deren Kapelle die Hochzeit von Ottokar und Margarete stattgefunden hat – , den Haydnbrunnen, die Mariensäule, die 2011 eingeweihte Martin-Luther-Kirche vom Architekten Wolf D. Prix (Coop Himmelb(l)au) und den Karner mit seiner Lichtsäule aus dem Jahr 1220 zu besichtigen. Wir wurden mit Dudelsackspiel verwöhnt und haben uns am Ufer der Donau von Hainburg’s Eindrücken und seinen wunderbaren Führern verabschiedet.

Bei einem sehr netten Heurigen in Höflein ist dieser kalte, aber wirklich interessante Tag dann zu Ende gegangen.

E.S.