Der heurige Wien-Ausflug führte 60 Teilnehmer in den 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt, der mit 102.000 Einwohnern der viertgrößte Bezirk Wiens ist, wenn man von der Einwohnerzahl ausgeht. Die Leopoldstadt ist ja ein sehr grüner Bezirk, gehört doch der Prater mit seinen 6 km² und der Augarten mit 52,2 ha zur Fläche dieses Bezirkes. Diese älteste barocke Gartenanlage, nämlich der Augarten, war am Vormittag unser Ziel. Wir wollten im wunderschönen Schloss Augarten, das seit 1948 auch die Wiener Sängerknaben beherbergt, eine Führung durch die berühmte Porzellanmanufaktur erleben. Unsere Gruppe wurde diesmal sogar auf 3 x 20 Personen geteilt, damit für die wertvollen Stücke, die ausschließlich handgefertigt sind, keine „Gefahr“ besteht. Die Firma ist – nach Meissen – die zweitälteste Porzellanmanufaktur Europas, besteht seit dem Jahr 1718 und ist seit 1923 im Augarten  untergebracht. Wir sind alle Stationen dieser Produktion durchwandert, vom Rohmaterial, über formen, gießen, bearbeiten, brennen und malen und waren beeindruckt, wie viele Arbeitsschritte benötigt werden, um zum eleganten Endprodukt zu gelangen.

Nach dem Mittagessen im Restaurant Augarten sind wir zum Wiener Kriminalmuseum gefahren, das sich in einem der ältesten Häuser der Leopoldstadt, dem sogenannten „Seifensiederhaus“ befindet und nachweislich lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung 1685 errichtet worden war. Hier gab es in den historischen Räumen Geschichten über den mittelalterlichen Strafvollzug, die letzten öffentlichen Hinrichtungen in Wien, das Attentat auf den jungen Kaiser Franz Joseph, bis zu Jack Unterweger vieles über das „dunkle Wien“ durch unsere Führer zu berichten. Manche Darstellungen und Fotos waren derart abstoßend, dass der Schnaps am Ende der Führung wahrlich notwendig war.

Fast schon traditionell war der Abschluß beim Heurigen Lanmüller in Wampersdorf, wo wir uns von allen schönen und weniger schönen Eindrücken des Tages bei einem guten Glas Wein erholen konnten.

E.S.